Montag, 5. Februar 2007
Koreanische Hochzeit (27.1.)
Heut war wirklich ne Menge los. Ich bin schon früh aufgestanden, hab mich zurecht gemacht und bin mit der Metro in Richtung Seoul gefahren. Dort traf ich dann You-Kyung und ihren Bruder, die mich dann auf eine koreanische Hochzeit brachten.Die von ihrem Cousin. Koreaner feiern Hochzeiten 2 mal gleich hintereinander -einmal im westlichen Stil (eher amerikanisch) und dann im Traditionellem.Bei der Westlichen traut eine Respektsperson das Brautpaar -das kann der Chef oder ein Professor sein. Es gibt keinen Pfarrer, außer die Brautleute sind gläubig.Die Hochzeit findet in einer sogenannten "Wedding Hall" statt, die jeweils für westliche wie koreanische Hochzeiten eingerichtet ist, und nebenan noch einen Saal fürs Essen hat.Dies ist der westliche Hochzeitssaal.

Die Ringe wurden getauscht und die Braut geküsst. Dann verneigt sich das Brautpaar vor den Eltern. Sie verneigen sich sehr tief, fast bis zum Boden. Erst vor den Eltern des Bräutigams, dann vor denen der Braut.

Ich stand ganz hinten und leider waren immer viele Leute im Weg.Viele Bilder wurden geschossen und das Brautpaar schritt den Gang zurück.Man zündete Raketen, die sie von oben bis unten mit bunten Schillerbändern bedecken. Wieder machte man Bilder. Die Gäste gingen nebenan was Essen und die Brautleute zogen sich die traditionelle Tracht an. Sie wurden in einen festlich, traditionell eingerichteten Raum geführt, in dem die Eltern der Brautleute auch schon saßen.

(Der Gürtel des Bräutigams soll übrigens auch für viele Nachkommen stehen.) Die Brautleute mussten sich vor ihnen tief verneigen. Eine Angestellte der Wedding Hall half der Braut dabei,sonst hätte sie es wohl kaum geschafft.

Auf dem Tisch standen Holzenten, die zueinander zugewandt symboliesieren, dass man gerade heiratet,
ein gerupftes Hühnchen, festlich verkleidet, man erkennt es kaum,Nüsse und und getrocknetes OBst.

Die Brautleute servierten den Eltern kniend Tee. Dann spannte man das Tuch, das die Braut bisher um die Arme hatte, zwischen Braut und Bräutigam und die Eltern mussten Nüsse hineinwerfen, was "viele Söhne" oder "Fruchtbarkeit" bedeuten sollte....die Mutter hat alles daneben geworfen *lool*.

Dann kamen die Geschwister der Brautleute hinein. Auch ihnen wurde Tee serviert

und sie mussten den Brautleuten, die sich wieder tief verneigen, Geld geben. So an die 200000 Won ist hierbei üblich (ca160 Euro) und man aß das Obst.

Anschließend saßen die Brautleute allein im Raum und hinterm Tisch, wo sie , die Arme miteinander gekreuzt Tee tranken. Es wurde hart für den Bräutigam, der nun seine Braut huckepack nehmen und 3 mal um den Tisch herum tragen musste. Er hats aber gut hinbekommen und zum Dank gabs ein Küsschen von der Braut^^. Oder sie wollte ihn einfach mit ihrem Lippenstift markieren "das ist meiner" ;) .

Tja und das war auch schon alles. Es ging zum Essen rüber, wo die meisten Gäste sich schon ausgiebig gütlich taten. Mir hat die Hochzeit sehr gefallen.Viele der koreanischen Frauen und Mädchen trugen prachtvolle Hanboks. Es ging alles allerdings ein wenig schnell und nicht so feierlich und ernst zu wie bei unseren Hochzeiten. Während der Trauung sind Handys gegangen, Leute aus dem Saal geschlüpft und einige saßen auch gar nicht. Alles in allem war die westliche Hochzeit doch sehr zusammengeschustert aus Hochzeits- und Geburtstagssitten. Eben was einem gut gefiehl. Der koreanische Teil scheint auch abgekürzt worden zu sein, normalerweise soll er den ganze Tag über gehen.Dennoch es war ein tolles Erlebnis und ich hoffe das nochmal sehen zu können.
Chierry

... link (3 Kommentare)   ... comment