Sonntag, 11. Februar 2007
Namdaemunmarkt in Seoul
Es wird mal wieder Zeit für einen Bericht! Daher will ich heut mal von Namdaemunmarkt in Seoul berichten. In Seoul gibt es verschiedene Marktviertel.Sie sind zum Teil wirklich riesig und ungeheure Menschemassen strömen dadurch. Der Namdaemun und der Dongdaemunmarkt sind, glaub ich, die Größten und Beliebtesten.Man bekommt nahezu alles und zu den verschiedensten Preisen. Fakes von berühmten Firmen, wie Adidas oder Dolce sind natürlich überall zu finden.Aber auch traditionelles, wie Holzmasken sind günstig zu erwerben.

Auf dem MArkt zu gehen, ist zum Teil wirklich strapaziös. Ich halte das nicht länger als 2 Stunden durch, dann bin ich fix und fertig. Der Grund? Zum ersten habe ich noch nie so viele Menschen auf einmal gesehn. Man muss dann ja ständig auf andere Leute acht geben. ZUm andern wird man von Kaufangeboten einfach überwältigt. An jedem Stand wird so viel wie möglich hingestellt, hingehangen, oder hingelegt. Jedes noch so kleine Quentchen Platz wird belegt. Und alles ist interessant anzuschaun. Man weiß also eigentlich gar nicht, wo man tun soll...darauf achten,dass man mit keinem zusammenprallt, die Angebote auf beiden Seiten anschauen, sich nebenbei mit der Freundin unterhalten oder darauf achten, dass man sich nicht verläuft.

Zudem ist es auch nicht gerade ruhig. Jeden Augenblick kann ein Händler laut Klatschen und dabei lauthals seine Ware feilbieten oder auf besondere Angebote hinweisen. Sollte das dann wirklich ein interessantes Schnäppchen sein,hat man Probleme weiter zu kommen, da sich ein riesiger Menschenhaufen um den Stand herum bildet und im wahrsten Sinn des Wortes ein Kampf tobt.
Aber auch die Gebäude um die Marktstraße herum sind voll mit vielen kleinen Ständen.Man kann also nie alles sehen. Und ständig ändert sich das Straßenbild, weil Händler kommen und gehen. Der Markt lebt richtig. Neben Kosmetikartikeln, die die koreanischen Frauen massenweise auf sich draufschmieren,Männer im übrigen auch,

findet man aber zu meinem großen Entsetzen auch lebende Tiere. Das können dann niedliche Hasen und Hunde in irgendwelche Kartons sein, die zum Verkauf angeboten werden, (einfach grauenhaft wie die die Tiere hier verschärbeln!!!)oder Tiere zum Essen

Das sind tatsächlich SChildkröten. Man sieht oft auch Fische, die sich in ganz kleinen Bottischen quetschen und wild übereinanderschwimmen.

Das hier ist eins davon, dass noch sehr großzügig angelegt ist. Die Fische werden als Frischware verkauft. Die Schildkröten...ich möchte das gar nicht erst wissen...Ich bin mittlerweile jedenfalls zu der Erkenntnis gelangt, dass Koreaner keine AHnung von artgerechter Tierhaltung haben, geschweige denn mit Tieren umgehen können.Da kam doch am Donnerstag tatsächlich ein Mädchen mit ner jungen Katze mit Geschirr und Leine ins Cafe. Die erste Katze die ich hier überhaupt in menschlicher Haltung gesehn hab, aber danke, das hat mit auch schon gereicht!
Aber zurück zum Namdaemunmarkt. Der hat seinen Namen übrigens vom Namdaemuntor

Es steht wie viele Dinge mitten in der Stadt,neben den modernen Hochhäusern,wird von Autos umfahren und
sieht eigentlich genauso aus, wie die Gebäude von Hwaseong...oder seht ihr das anders?
Es gibt in der Nähe übrigens auch noch die Bosingnak Glocke, die zum Neujahr von buddhistischen Mönchen angeschlagen(?)/geläutet wird.Hier müssen zu SIlvester riesige Menschenmassen und auch Feuerwerk gewesen sein.

Die Glocke hat aber auch im alten KOrea eine Rolle gespielt und ist ein anerkannter Kulturschatz.

Was ich auch ganz krass fand, zeigt dieses Bild

You Kyung und ich gingen in einem der nobleren Geschäftsviertel, in denen man noch Übersicht hat, als da ein Mann mitten auf dem Weg auftauchte. Seine Beine schleiften auf dem Boden und er rollte auf ein Brett dahin, auf dem ein kleines Radio lief. Die meisten Menschen achten nicht darauf,aber ich muss schon sagen, mich als verwöhnte Deutsche, hat dieser ungewohnte Anblick schon geschockt.Und ich musste ans Blumendorf denken, das die Leute aufnimmt...meistens die,die von ihnen noch am schlimmsten dran sind. You Kyung erzählte mir dann, dass es aber auch einige Betrüger gäbe, die am Abend die Beinstützen abschnallen und dann nach Hause gehen,oder von Blinden, die plötzlich wieder sehen können.Sie verdienen so ihr täglich Brot. Es gibt hier wirklich viele Gegensätze und viele Dinge. Es macht SPaß, auf dem Markt bummeln zu gehen, auch wenns ein wenig strapaziös ist und man sich an einiges gewöhnen muss. Und immer wieder wird man mit menschlichem konfrontiert, ob das nun was gutes oder was schlechtes ist. Aber das gibts ja überall.
Liebe Grüße
Chierry

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